paris and me (1/30)

Mit 300 km/ gehts richtung paris. endlich einmal pause von allem und allen.

natürlich liebe ich meine familie und habe wie jede mom die besten kinder und den besten und fleissigsten mann. aber auch von ihnen brauche ich einmal abstand. 26 jahre habe ich am herd und in der waschküche gestanden. zugegeben, nicht ungerne, als 'stay at home mom' war ich immer mein eigener chef. ich hatte also das traditionelle model gewählt oder besser gesagt: das auslaufmodel. umso wichtiger war es für mich, meinen kindern mitzugeben, dass dies nicht das einzige model ist und schickte sie schon früh in der ganzen welt herum.  sommerkurse und sprachaufenthalte in usa, paris, australien, studiensemester in tokyo. bis meine tochter mir letztes jahr den tipp gab: mom, uns gefällt es eigentlich hier, aber du solltest einmal gehen!  

paris, j‘arrive! einen monat will ich dort leben, wo kultur, kunst, mode und ‚savoir-vivre‘ verschmelzen. schliesslich hatte ich nie genug zeit in paris als tourist. ich will nicht nur die bilder von monet und picasso anschauen, ich will wie damals die künstler, in strassencafés den nachmittag verbringen und den zeitgeist spüren. ja und um das ganze auch schön zu verpacken, besuche ich noch einen französisch konversationskurs. grammatik hatte ich zwar zur genüge in meiner schulzeit, zumindest für meinen geschmack. doch so konnte ich meine auszeit besser meinem mann verkaufen. auszeit, oder neumodisch: sabbatical. herausfinden was man wirklich möchte. alles neu überdenken. was muss ich noch und was will ich noch. 

ich könnte mich jetzt einen monat vegan ernähren. die idee gefällt mir zwar, wenn ich aber an das filet du boeuf mit den pommes allumettes denke, das ich im legendären restaurant au pied de cochon essen möchte und an den feinen café au lait mit den croissant am morgen, dann verschiebe ich die vegane umstellung wohl lieber. zudem ist meine lederjacke und meine neuen lederschuhe noch zu jung und zu wenig getragen um zu entsorgen, ganz zu schweigen von all meinen geliebten ledertaschen! weil wenn schon, denn schon.

vielleicht hätte ich jetzt mal zeit jeden tag sport zu treiben. meinen jogging gspändlis habe ich versprochen, auch zweimal die woche weiter zu trainieren. zwar nicht im schönen wald, aber an der seine joggt es sich sicher auch nicht schlecht. ich freue mich einfach wahnsinnig, einmal nur auf mich schauen zu müssen. 

gare de lyon - der zug ist angekommen. paris, je suis là!

(diesen ersten betrag meines paris-blogs wollte ich eigentlich schon gestern abend posten. leider ist mir das dümmste passiert, was einer doofen touristin passieren kann: mein handy wurde geklaut! jetzt habe ich was ich wollte. man sucht es sich schlussendlich immer selber aus. abgeschnitten von meinem umfeld. meinen blog kann ich natürlich vom laptop aus weiter schreiben. wenn ihr also künftig mehr lesen möchtet was ich so treibe in paris,

könnt ihr mir auf diesem blog folgen)